Heidi aschmuteit's Webseite

Leben und Leben lassen

Menschen

 

 

                                                      Tierschutz ist auch Menschenschutz

Oft werde ich gefragt, warum ich als Tierschützerin, die ich eigendlich gar nicht bin, auch Menschen helfe. Eine Tierretterin im eingeschränkten Rahmen bin ich eher. Ich kann weder den armen Schweinen, noch den Kühen, den Kälbern, den Zirkustieren, etc. helfen, da die Not um mich rum einfach so mächtig ist, das man wirklich nur im geringen Rahmen Gutes für die Tiere tun kann.

Auf die eigendliche Frage nach dem Menschen finde ich nicht direkt eine Antwort. Menschen danken es nicht, wenn man ihnen geholfen hat. Sie kommen, man hilft ihnen, sie gehen wieder.

Wenige Ausnahmen mag es geben, habe ich aber kaum erfahren. Finde ich aber auch nicht schlimm. Das ist ok und der Sinn liegt ja auch nicht darin, Erwartungen aufzustellen, wenn man anderen Menschen durch eine schwere Phase ihres Leben bekleidet.

                                                                              Geben und Nehmen

Wenn es soweit geht, das ich einen solchen Menschen bei uns im Haus leben lassen muss, damit er sich erholen und wieder finden kann, habe ich für mich eine gute Lösung gefunden. Diesen Satz werden Sie immer wieder auf meinen Seiten lesen, ich habe ihn auch schon in Spanien genutzt. Geben und Nehmen. Nein, nicht für mich, um Gottes Willen, nein, ich kann mich um mich selber kümmern. Aber die Tiere, die bei uns leben, die benötigen Menschen, die Ihnen Fürsorge, Vertrauen und Liebe entgegen bringen. Im Umkehrsinn geben diese aber auch den Menschen viel zurück. So vermittelt ein gut versorgtes Tier, das sich in seinem Leben schon in schwierigen Situationen befunden hat, viel Dankbarkeit und Wertschätzung. So kann sich bei dem Menschen auch wieder ein stärkeres Selbstwertgefühl aufbauen. Der Kreis schließt sich. Einer hilft dem anderen. Eine einfach wundervoll geschaffene Situation!

In der Regel, bis auf wenige Ausnahmen gelang es vielen Menschen, sich gut im Leben zu intregieren, fanden Wohnungen, Ausbildungs- oder Arbeitsplätze, gründeten Familien, teilweise mit süßen Nachkommen. was will man mehr?

 

Und dann kam Claudia

Als Tierheimleiterin in Stade hatte ich im Jahr 2002 einen Termin mit einem Betreuer von behinderten Menschen aus  der Schwinge Werkstätten des DRK.

Eine junge, geistig behinderte Frau wollte gern ein Praktikum im Tierheim absolvieren und wollte sich bei mir vorstellen. Claudia Sommer, welch ein Abenteuer.

Ich hatte in keinster Weise Erfahrungen im Umgang mit solchen Menschen, aber ich hatte Gefallen an der netten Claudia  gefunden und ließ mich auf sie ein.

Mir war bewußt, das ich sie nur für leichte Aufgaben nutzen konnte, und immer ein Auge auf sie halten musste.

 

Claudia hat ein sehr hartes Leben hinter sich. Im Einzelnen möchte ich nicht näher darauf eingehen, da Familie Sommer mich ansonsten wohl vor Gericht zerrt. Schande auf diese Menschen, mehr sage ich dazu nicht.

Claudia ist jetzt 50 Jahre alt, lebt seit 2002 in unserem Haushalt und fühlt sich richtig Glücklich. Böse Zungen behaubten, ich würde sie als Mädchen für alles ausnutzen, aber sie kennen Claudia nicht.

Claudia benötigt wegen ihrer Behinderung eine regelmässige Struktur, angepasst an ein Kind im Alter von ca. 8 bis 10 Jahre. Tiere versorgen, deren Unterkünfte reinigen und frisch ausstatten machen ihr immer viel Freude. Um so schmutziger sie dabei wird, um so toller findet sie diese Aufgaben. Schwieriger ist es dann im Anschluß, sie vom Duschen und Umziehen zu überzeugen. 

Sie selber nennt sich "das fleissige Lieschen" , überrascht gelegendlich mit der Übernahme weiteren Arbeiten im Haushalt und freut sich, wenn wir sie loben. Sie hat das größte Zimmer im Haus, weil sie viel Platz für ihre Spiele, ihren PC und Hobbys benötigt.

Wie Glücklich ist sie, wenn ich die Zeit finde, mit ihr zusammen zu einem leckeren Frühstück beim Bäcker in unserer Nähe zu fahren oder gar mit ihr nach "Afrika" in den Seregetipark zu reisen um dort dann ein Häuschen für ein paar Tage zu mieten..

Hier seht ihr eine glückliche Claudia im Urlaub im Seregetipark

dort befinden sich Tiere, Abenteuer und Freizeitpark mit Restaurant, dort will Claudia immer wieder hin. 

Anmerkung: Claudia ist einverstanden, das ich Bilder von ihr auf meiner Seite zeige und ihre Geschichte erzähle.

Ein ganz herzliches Danke an eine unserer ehemaligen Mitbewohnerinen und gute Freundin Helga. Da sie unsere Tiere versorgt und das Haus einhütet, wenn wir uns mal einen kurzen Urlaub gönnen, brauchen wir uns in dieser Zeit keine Sorgen darum machen. Helga, wir lieben Dich